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Irina Leshawa. So sprach Saratustra Zum Buch der russischen Schriftstellerin Irina Lezhava: „Also sagte Zarathustra“
Irina Leshawa. So sprach Saratustra  
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Teil 1. Der Fänger (mystisch-realistische Geschichten)


Der Hauptheld der Erzählung „Der Fänger“ ist ein Mensch, der den Zusammenbruch seiner wissenschaftlichen Karriere erlebt hat und gezwungen ist, sein Geld  ab jetzt mit kleinen juristischen Geschäften zu verdienen. Auf einer Singlebörse im Internet lernt er eine junge Frau kennen, in der er die Reinkarnation seiner verstorbenen Frau zu erkennen glaubt.  


Mila, die Heldin der Geschichte „Die Lokomotive der Verführung“, kommt aus Dnepropetrowsk, ist aber nach Moskau umgezogen, wo sie ihr Geld mit schmutziger Arbeit verdient.  Mila gerät vor eine komplizierte und schwere Entscheidung: Die Interessen ihres Mannes und ihrer Eltern sind zusammengestoßen. Welche Verpflichtungen sind wichtiger? Und wie kann man, wenn man sich in einer ausweglosen Situation zu befinden meint, den Glauben an die Zukunft nicht verlieren?


Die Geschichte „Beschütze unsere Söhne, Gott“ ist im Namen einer Frau geschrieben, die plötzlich feststellt, dass ihr Sohn sich als russischer Faschist bezeichnet. Die Mutter empfindet Angst für ihn: Der Verlust der geistigen Verbindung mit den Vorahnen und mit seinem Volk beraubt den Menschen seiner Zukunft.


Die Geschichte „So sprach Saratustra gab dem gesamten Buch ihren Namen, denn sie drückt eine, für die Autorin sehr wichtige Idee aus. Der Hauptgedanke dieser Geschichte besteht für die Schriftstellerin nicht darin, einen Streit mit Nietzsche auszufechten. Das Ziel ihres Buches besteht darin, zu zeigen, wie seine Texte von verschiedenen Menschen genutzt werden, die damit ihren primitiven Egoismus rechtfertigen möchten. Die naive Heldin der Geschichte gerät unter den Einfluss eines Beamten, der sich als Intellektueller bezeichnet und sie mit fremden philosophischen Formeln verführt. Vor dem seelischen und physischen Untergang  bewahrt die junge Frau nur die Liebe ihrer Mutter und die Freundschaft mit ihrem noch nicht geborenem Nachkommen, dessen Existenz allein schon bestätigt, dass trotz aller Versicherungen des philosophierenden Beamten auch Sanfte und Schutzlose eine Zukunft haben.  


Teil 2. Wunderliche Zeiten (sozial-fantastische und auch humoristische Geschichten)


Die Intrige des  „Märchens über wunderliche Zeiten“ entwickelt sich in den Wechselbeziehungen zwischen der Stadt und einer ihrer Bewohnerinnen. Die Stadt Josh  hält es für ihre Aufgabe, Menschen glücklich zu machen. Die in die künstliche Realität versenkten Bewohner verlernen die Fähigkeit, miteinander zu kommunizieren und bekommen keine Kinder mehr. Aber Mascha kann sich nicht vorstellen, wie sie, ohne einen Sohn zu haben, im Leben glücklich sein könnte, und so schafft Josh für sie ein Pixelkind.


Der Held aus „Junge Seele“ ist ein seelischer Streber, der darauf verzichtet hat, ein Mensch zu sein, um ein Engel zu werden. In einem speziellen Engeldienst hat er die Aufgabe, junge Seelen auf die Geburt auf der Erde vorzubereiten. Eine dieser jungen Seelen kommt ihm besonders nah und so wird der Held zu ihrem Schutzengel.

 

„Uff, das schaffe ich nicht!“ — das ist der Zwischenruf des Haupthelden aus der gleichnamigen Geschichte. Zerberus, der die Wache in der Unterwelt hält, soll die Seelen von Verstorbenen in die für sie bestimmten Plätze einweisen, aber er gerät plötzlich in Verlegenheit: einer der von der Erde gekommenen Schatten riecht weder nach „gelebtem Leben noch nach in den Leiden gefundenen Tod“. Was soll er mit der „Plastikseele“ machen, die gar nicht die Realität von virtuellen Spielen unterscheiden kann?


Die Heldin der „Anomalie“ ist eine reiche Dame, die gewohnt ist, alles zu bekommen, was sie will, egal mit welchen Mitteln und auf wessen Kosten. Sie kommt in eine teure deutsche Klinik und verlangt von dem Professor, dass er ihr dabei hilft, ein Indigo-Kind auf die Welt zu bringen, mit dem sie schon seit Jahren schwanger ist. Haribda wird geboren – und verschlingt alle, auch ihre eigene Mutter.


Die Heldin aus „Rundäuglein» ist eine verlassene Geliebte. Sie wird zu einer Furie und nachdem sie alles Menschliche in sich wie Müll abwirft, stürzt sie sich in den Kosmos.
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